Dein Zeitmanagement-Methodenkoffer: Die Pomodoro-Methode

Was Zeitmanagement mit Tomaten zu tun hat - und wie dir das im Alltag weiterhelfen kann!

Wir füllen unseren Zeitmanagement-Methodenkoffer heute mit einem neuen Beitrag: Die Pomodoro-Methode! Was das bedeutet, und vor allem wie du das in deinem Alltag erfolgreich nutzen kannst, erkläre ich dir im Text.

(Exklusiv für meine Steady Community)

Ein schwarz-weiß Portrait von Kristina Priller, der Autorin des Blogs
Kristina Priller
Lesezeit: 10 Minuten
1.6.2024
Eine Tomate liegt in einem Koffer

Dein Zeitmanagement-Methodenkoffer: Pomodoro 🍅

Hallo ihr Lieben,

schon wieder ein Monat rum - Zeit für einen neuen Beitrag, den wir in unseren Zeitmanagement-Methodenkoffer legen können! Heute habe ich mich für die Pomodoro-Methode entschieden - die viele von euch vielleicht schon kennen. Aber vielleicht nur oberflächlich. Und kennen und anwenden sind ja auch zwei sehr verschiedene Paar Schuhe, richtig? 😉

Wir schauen uns also heute einmal an, in welchen Alltagssituationen sich die Pomodoro-Methode besonders gut und pragmatisch anwenden lässt!

Inhalt

  1. Pomodoro: Was Zeitmanagement mit Tomaten zu hat…
  2. Den Arbeitsalltag mit Pomodoro organisieren
  3. Pomodoro als Achtsamkeit- und Fokus-”Helferlein” in der Freizeit
  4. Mit Pomodoro bessern sporteln
  5. Pomodoro: Kreativ sein ohne inneren Kritiker
  6. Erfolgsfaktoren bei der Anwendung der Pomodoro-Methode: Darauf solltest du achten

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⏰ Pomodoro: Was Zeitmanagement mit Tomaten zu tun hat…

Die Pomodoro-Methode (oder auch -Technik) ist leicht und schnell erklärt: Ein Pomodoro besteht aus einer 25-minütigen Arbeitsphase und einer 5-minütigen Pause. Nach vier aufeinandergefolgten Pomodoros gibt es eine längere Pause von ca. 20-30 Minuten.

Simpel, pragmatisch, einfach umzusetzen - so liebe ich ja Zeitmanagement-Methoden! 😊 Aber warum sollte man das nun so machen? Die Pomodoro-Methode hat das Ziel die eigene Effizienz und Produktivität zu steigern (da bin ich ja normalerweise immer sehr schnell raus, wenn es um “höher, schneller, weiter” geht…) - aber auf eine ungewöhnliche Weise. Nämlich nicht, indem man schneller arbeitet, Abkürzungen findet oder sich selbst optimiert – sondern mit regelmäßigen Pausen.

Denn: Pausen sind keine Zeitverschwendung, sondern erhalten unsere Leistungsfähigkeit. Trotzdem kommen sie im turbulenten Alltag oft unter die Räder - man rödelt halt so lange, bis es nicht mehr geht. Und weil so viel zu tun ist, tappen wir zusätzlich auch noch gerne in die Multitasking-Falle und arbeiten an drei Themen gleichzeitig.

Die Pomodoro-Methode setzt genau an unseren Schwächen an und etabliert eine Struktur, die sowohl das “Pausen auslassen” als auch das Multitasking sehr effektiv verhindert.

Wer hat’s erfunden?

Francesco Cirillo, ein italienischer Unternehmer, entwickelte die Technik während seines Studiums in den 80er Jahren, um seinen Lernfortschritt zu verbessern. Um die Zeit zu messen, hat er einen herkömmlichen Küchenwecker in Form einer Tomate verwendet - daher der Name der Methode! 😊 Das Buch, das er dazu geschrieben hat, findest du hier.

Nicht alles Gold, was glänzt: Pro & Contra

Während die Methode sehr hilfreich ist, um fokussierter und kleinschrittiger zu arbeiten - und dadurch auch weniger Dinge aufzuschieben, gibt es auch immer wieder kritische Stimmen. Zum einen lässt sich die Pomodoro-Methode nur dort anwenden, wo ich mir meine Arbeitszeit frei einteilen kann. Eine Vielzahl von Berufen und Tätigkeiten fällt damit schon einmal für die Anwendung aus. Sie eignet sich vor allem für “Stillarbeit” - Aufgaben, die man allein und im eigenen Tempo erledigt.

Und dann gibt es für mich noch einen zweiten Kritikpunkt: die Beschränkung auf 25 Minuten. Für kreative Tätigkeiten wie meine sind 25 Minuten oft sehr kurz. Gerade beim Schreiben brauche ich oft etwas Zeit, um in den “Flow” zu kommen - fließen die Wörter dann, klingelt der Pomodoro-Timer.

Ich nutze die Methode deshalb flexibel und bastele mir meine eigenen Pomodoros – zum Beispiel zum Schreiben 45 Minuten + 10 Minuten Pause, so funktioniert das für mich prima. Wenn du mit der Pomodoro-Methode arbeitest, würde ich dir die individuelle Anpassung der Zeitblöcke unbedingt ans Herz legen!

🍅 Anwendungsfall 1: Den Arbeitstag mit Pomodoro organisieren

Mit der Pomodoro-Methode lassen sich längere Fokus-Phasen wunderbar strukturieren und in kleinere, überschaubare Einheiten unterteilen:

  • Nimm’ dir für den Anfang nicht mehr als 4 Pomodori + eine längere Pause = 2,5 Stunden Zeit vor.
  • Erstelle eine Liste mit vier Aufgaben, die du in den Einheiten erledigen möchtest und lege die Reihenfolge fest. Schreibe auch die kurzen und die lange Pause mit auf deine Liste.
  • Starte den ersten Pomodoro und arbeite 25 Minuten ablenkungsfrei an EINER Aufgabe: Kein Handy, keine Mails, keine Unterbrechungen, kein Wechsel zu anderen Themen
  • Hake nach Abschluss die Aufgabe UND die Pause auf der Liste ab.
  • Ich verlängere die Pause oft um weitere fünf Minuten, um kurz und klar abgegrenzt in meine E-Mails schauen zu können.

Du wirst erstaunt sein, wie gut man in 2,5 Stunden vorankommt - und wie sehr diese Arbeitsweise den Stress reduziert!

⏱️ Pomodoro als Achtsamkeits- und Fokus-”Helferlein” in der Freizeit

Die Pomodoro-Methode kann man auch wunderbar in der freien Zeit anwenden - mit dem gleichen Effekt: mehr Fokus, weniger Hin- und Herspringen zwischen Tätigkeiten - und dadurch eine entspanntere Struktur. Ich habe vor ein paar Wochen schon einmal im Newsletter geschrieben, dass es durchaus Sinn macht, seine freie Zeit in einem gewissen Maß zu planen. Die Pomodoro-Methode ist dazu ein gutes Mittel.

Egal, ob du in Ruhe zu Mittag essen, ein Buch lesen oder mit deinen Kids spielen möchtest: Oft beginnen wir solche Aktivitäten und werden schon nach kurzer Zeit unterbrochen. Wir schauen aufs Handy, beantworten eine E-Mail oder geben dem anklagenden Piepsen der fertigen Spülmaschine nach. Und das war es dann auch mit unserer kleinen Auszeit – mit der Pomodoro-Methode kann man sich auch hier ganz bewusst 25 Minuten EINER Sache widmen - und alles andere auf danach verschieben.

Denn die Spülmaschine läuft ja nicht weg. Also, meine zumindest nicht. 😜

🚀 Mit Pomodoro bessern sporteln

Auch beim Sport kann man die Vorteile der Pomodoro-Methode sehr gut ausnutzen, denn auch hier nehmen wir uns oft viel zu viel vor. Kleine Anekdote: Als wir unser Ergometer bekommen haben, war ich super frustriert. Ich wollte 45 Minuten ein Programm mit verschiedenen Watt-Stufen radeln und stieg immer schon in Minute 15 aus - zu viel, zu anstrengend. Mein Mann hat mich dann auf die Idee gebracht, das Programm doch lieber häufiger, dafür aber kürzer zu fahren - und siehe da: 3× 12 Minuten waren kein Problem.

Wenn du dir also das nächste Mal das 45-minütige Pamela Reif-Video vornimmst, überlege doch mal, ob es dir nicht leichter fallen würde, zwei oder drei kürzere Videos zu machen. Oder beim Joggen zwischendurch fünf Minuten zu gehen. Es gibt nicht ohne Grund Halbzeitpausen bei den meisten Sportarten!

Die Pomodoro-Methode hilft uns, in kleineren Einheiten zu denken - und genau das brauchen wir auch beim Sport. Wir strecken uns nämlich in viel zu vielen Situationen viel zu sehr nach der Decke!

🎨 Pomodoro: Kreativ sein ohne inneren Kritiker

Für die Kreativen unter euch habe ich mir auch etwas überlegt: Plant eure nächste Musik-, Mal- oder Schreibsession doch auch in Pomodoros! Hierbei habe ich noch eine kleine “Ergänzungsregel” für euch - für den ersten Pomodoro. Diese 25 Minuten muss der innere Kritiker schweigen. Es ist nur “schaffen” erlaubt, kein korrigieren, kein Verbessern, kein Wiederholen oder neu machen.

Die fünf Minuten Pause kannst du dann zur Reflexion nutzen - und im 2. Pomodoro dann deine Ergebnisse überarbeiten. Wir kommen in unserem kreativen Schaffen oft nicht so gut voran, weil die kritische Stimme in unserem Kopf schon nach den ersten Noten oder Pinselstrichen dazwischen grätscht und nörgelt. Wir kommen so nicht dazu, unser “Tun” zu genießen und Freude daran zu haben, weil wir sofort versuchen, unsere Leistung zu messen und zu bewerten. Das für ein Pomodoro auszulassen, ist eine wunderbare Übung, die dir auch beim Abarbeiten von anderen Aufgaben helfen wird - versprochen!

🏅 Erfolgsfaktoren bei der Anwendung der Pomodoro-Methode: Darauf solltest du achten

  • Die Aufgaben, die du dir für deine Pomodoros vornimmst, sollten klar abgegrenzt und präzise formuliert sein. Sobald die Zeit läuft, solltest du nicht mehr über Umfang und Ziel der Aufgabe nachdenken müssen.
  • Wähle dir Dauer deiner Pomodoros an dich und deine Arbeitsweise angepasst. Wenn 25 Minuten zu kurz oder zu lang sind, dann ändere das! Ändere aber nicht bei jedem Pomodoro die Zeit, sondern entscheide dich einmal für einen Rhythmus.
  • Das bedeutet, dass du vielleicht größere Aufgaben auf zwei Pomodori aufteilen oder mehrere kleine Aufgaben in einem Pomodoro zusammenfassen musst.
  • Denke daran, dass die fünf Minuten Pause tatsächlich einen Bruch darstellen sollen: Steh’ auf, wechsele den Ort und mache bewusst etwas ganz anderes.
  • Achte darauf, auch während der Pause den Wecker zu stellen und dich wirklich danach - ohne Umwege - an die nächste Aufgabe zu setzen.
  • Finde jeweils eine Anwendungsmöglichkeit für die Methode in deinem Arbeitsalltag und in deiner Freizeit und probiere sie aus.
  • Dokumentiere deine Arbeit mit der Methode hinterher kurz - in deinem Notizbuch oder, falls du journalst, in deinem Journal: Wie hat das für dich funktioniert? Wie fühlst du dich nach vier Pomodori? Bist du produktiver?

Hier geht es zum Downloadbereich: Du findest hier alle bisher veröffentlichten PDFs thematisch sortiert zum Herunterladen. Die Dokumente liegen in “pcloud”, das ist ein Anbieter der ähnlich funktioniert wie Dropbox. Du musst nichts installieren und kein Passwort eingeben, der Link gibt die Datei frei.

Ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende mit ganz vielen besonderen Momenten!

Liebe Grüße - wir lesen uns nächstes Wochenende wieder,

Unterschrift

Du bist hier genau richtig, wenn...

...du nie genug Zeit für alles hast und dein Alltag einfach ein paar Stunden mehr bräuchte!

Hi, ich bin Kristina und ich schreibe hier über Zeitmanagement und Alltagsorganisation - aber anders, als du es gewohnt bist. Hier geht es nicht um "mehr schaffen in weniger Zeit", sondern darum, wie du bewusst mit deiner Zeit umgehen kannst und einen Alltag gestaltest, der dich zufrieden macht. Ich habe das gelernt, als mein Leben 2019 eine Vollbremsung gemacht hat.

Kristina Priller, die Autorin des Blogs sitzt auf einer Treppe.