Meine acht Grundsätze für einen leichteren Alltag 🧱 (2/2)

Nach welchen Grundprinzipen und "ungeschriebenen Gesetzen" organisiere ich eigentlich meinen Alltag? Ich habe aufgeschrieben, was die "Essenz" eines entspannten Alltags für mich ist.

Letztes Wochenende war ich echt geflasht: Ich glaube, ich habe noch NIE nach einem Text so viele Mails bekommen, wie zu meinem Grundsätze-Text. Vielen Dank, dass sich so viele die Zeit genommen haben, mir zu schreiben, wie gut Ihnen der Text gefallen hat - das hat mich riesig gefreut!

(Exklusiv für meine Steady Community)

Ein schwarz-weiß Portrait von Kristina Priller, der Autorin des Blogs
Kristina Priller
Lesezeit: 10 Minuten
27.7.2024
Meine acht Grundsätze für die Alltagsorganisation

Für alle die neu dabei sind: Hier habe ich im ersten Teil des Textes darüber geschrieben, welche grundlegenden Sätze/Überzeugungen sozusagen die „ungeschriebenen Gesetze“ sind, auf die ich meinen Alltag aufbaue. Das Nachdenken darüber, nach welchen Regeln man entscheidet, wie der eigene Alltag aussieht, finde ich sehr wertvoll - denn wir haben eben nur eine begrenzte Menge an Zeit zur Verfügung und können (leider) nicht alles machen - und damit sind wir eigentlich auch schon mitten drin.

Noch eine kleine Ankündigung: In den nächsten Wochen werde ich Stück für Stück den PDF-Downloadbereich auf Steady weiter ausbauen - unter anderem mit jeweils einer Vorlage für jeden „Methodenkoffer“-Beitrag, damit ich dir die Umsetzung im Alltag noch leichter machen kann. Heute ergänze ich schon einmal das neue Monats-, Wochen- und Tagesplan-Paket mit der Möglichkeit, Zeitblöcke in den Tagesplan einzutragen - findet ihr hier im Downloadbereich! Ich hatte das in der letzten Woche schon häufiger auf Instagram gezeigt und dazu viele Nachfragen bekommen. 😊

Zum Beitrag gehört auch heute wieder ein Audio, damit ihr den Text auch hören könnt. Wenn ihr “The Happy Worklife” bei Spotify sucht und euch dort mit eurem Steady-Mitglieder-Login anmeldet, bekommt ihr neue Folgen auch dort automatisch angezeigt.

Inhalt

  1. Ich kann nicht alles haben.
  2. Meine Prioritäten bestimmen, was ich NICHT mache.
  3. Effektivität ist mir wichtiger als Effizienz.
  4. Für vieles gilt: It’s all in my head.

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👀 Ich kann nicht alles haben

Wahrscheinlich hast du gerade diesen Satz gelesen und in dir hat sich ein gewisser Widerstand geregt, oder? Das überrascht mich nicht, denn wir sind als - moderne - Mädchen mit dem Grundsatz erzogen worden, dass wir alles sein können, was wir wollen. Zum Beispiel eine erfolgreiche Unternehmensgründerin mit fünf bindungsorientiert erzogenen Kindern, drei Hunden und vielen Hühnern auf einem selbst renovierten Bauernhof mit eigenem ökologischen Obst- und Gemüsegarten. Wir haben ein Bild einer Frau im Kopf, die alles macht, alles kann und alles hat. Und dieses Bild ist leider vollkommen fern von jeder Realität.

Viele Network-Marketing-Angebote spielen genau mit diesem Idealbild: finanziell völlig eigenständig, beruflich erfolgreich mit minimalem Zeiteinsatz und viel Kapazität für Familie, Haushalt & private Projekte - damit werden alle Punkte auf unserer „Superwoman“-Wunschliste abgehakt und wir sehen uns schon bis zu den Ellenbogen im Brot-Sauerteig versinken, während wir nebenbei passiv Geld verdienen. Aber: It doesn’t work like that.

Denn alles was wir tun, kostet Zeit. Und im Alltag lassen sich leider wenige Dinge wirklich „skalieren“ - auch der einmal erstellte Onlinekurs verkauft sich in der Praxis nämlich nicht von allein, sondern erfordert ein fundiertes Marketing, das - surprise - auch wieder Zeit kostet. Wir möchten das nicht so gerne hören, weil wir so gerne glauben wollen, dass wir alles haben können und zwar bitte verdammt nochmal jetzt und sofort. Glaub mir, ich kenne das und ich kämpfe echt hart mit diesem Glaubenssatz. Er sorgt dafür, dass ich eigentlich permanent ein schlechtes Gewissen habe: Verbringe ich viel Zeit mit meinem Kind, fühle ich mich mies, weil im Job eben gerade Durchschnittstempo angesagt ist - bin ich dagegen in einer superproduktiven Arbeitswoche, nagt der Gedanke an mir, dass die Familie in diesen Tagen halt „mitläuft“.

Es ist nie genug, wenn man dem Satz „You can have it all“ folgt - und das macht unzufrieden. Ich halte deshalb inzwischen ganz bewusst den Satz „Ich kann nicht alles haben“ dagegen - um mir klar zu machen, dass ich frei entscheiden kann, welche meiner verschiedenen Rollen ich heute, morgen oder diese Woche in den Fokus rücken möchte. Und um mir zu sagen: Alle gleichzeitig kann ich nicht ausfüllen - und das ist ok so.

So beeinflusst dieser Grundsatz meinen Alltag:

  • Ich überlege mir, welche meiner Rollen/Verantwortungen heute oder diese Woche im Vordergrund steht. So gibt es „Jobwochen“ und „Familienwochen“, in denen der jeweils andere Bereich ganz bewusst aufwandsarm und mit voller Absicht „durchschnittlich“ erledigt wird.
  • An Tagen, die meinen vollen Fokus in einem Bereich erfordern, mache ich es mir in allen anderen Bereichen bewusst leicht: Donnerstags ist hier Kinderhobby-Tag mit vielen Terminen - da versuche ich zB beruflich jetzt nicht einen Pulitzer-Preis-verdächtigen Text zu verfassen… 😉

🏆 Meine Prioritäten bestimmen, was ich NICHT mache

Wenn es ums „Prioritäten setzen“ geht, dann tappen wir immer in die gleiche Falle: Wir denken, dass es bedeutet, die wichtigste Sache zuerst zu machen - das stimmt nicht (mehr). Wir machen mal ein kleines Gedankenspiel: In einer Welt, in der man jeden Tag alle Aufgaben schafft, die man sich vorgenommen hat - wie wichtig ist es da, welche Aufgabe du zuerst erledigst? Richtig, gar nicht wichtig - denn du schaffst ja sowieso alles. Leider leben wir nicht in so einer Welt und haben meistens eine To Do-Liste, die von hier bis zur Antarktis reicht. Unser Alltag kennt kein „Jetzt bin ich fertig“ mehr - es gibt immer noch genug Dinge, die zu tun und zu erledigen sind.

Die wichtigste Sache zuerst zu erledigen, erhöht die Wahrscheinlichkeit, das sie gemacht wird - aber: meinen Stress und meine Belastung senkt es nicht. Denn danach folgen ja noch diverse andere Aufgaben auf der niemals endenden Liste. Ich habe deshalb vor einigen Jahren entschieden, dass Prioritäten setzen für mich ab sofort heißt: Ich entscheide, was ich NICHT mache. Heute nicht, morgen nicht, diese Woche nicht - oder auch mal ganz generell nicht.

Auf diese Weise hacke ich meine endlos lange To Do-Liste in kleinere Stücke, die zu bewältigen sind. Und wenn ich mir für heute nur so viele Aufgaben vornehme, wie auch wirklich realistisch zu schaffen sind, dann ist es auch wieder egal, in welcher Reihenfolge ich sie erledige.

So beeinflusst dieser Grundsatz meinen Alltag:

  • Jede Aufgabe auf meiner To Do-Liste bekommt einen „Zeitblock“ in meinem Tagesplan. So sehe ich genau, wieviel wirklich in meinen Tag passt.
  • Ich brauche ein Gefühl von „fertig für heute“, um entspannen zu können und um mich wirklich zu erholen - also schaffe ich eine realistische Erwartung an mich selbst.

🚀 Effektivität ist mir wichtiger als Effizienz

Wir haben eine absurde Fixierung darauf, Dinge möglichst schnell zu erledigen, um „Zeit zu sparen“. Das ist übrigens auch ein „Coping-Mechanismus“ für die Tatsache, dass wir viel mehr zu tun haben, als jemals in unseren Alltag passen könnte! Wir geben einfach Gas und glauben, dass wenn wir alles nur ein kleines bisschen fixer und effizienter erledigen, das alles schon irgendwie passt. Tut es aber nicht. Denn Effizienz ist leider etwas, das vor allem über Masse funktioniert.

Wenn du jeden Tag 100 Spülmaschinen ausräumst, und bei jeder durch eine besonders effiziente Art und Weise, das Geschirr zu ordnen, eine Minute sparst - dann gibt es hinterher einen sichtbaren Effekt. Die meisten von uns räumen aber nur eine Spülmaschine aus, und das auch nur ein- oder zweimal am Tag. Dann spart mal halt maximal zwei Minuten.

So beeinflusst dieser Grundsatz meinen Alltag:

  • Ich habe den Gedanken an Effizienz fast völlig aus meinem Alltag rausgeschmissen und frage mich lieber: Was kann ich jetzt tun, um einen größtmöglichen EFFEKT zu erzielen? Das setzt meinen Vorhaben ganz automatisch sehr wohltuende Grenzen.
  • Mein Haushalts-Reset am Abend funktioniert nicht nach einem festen Schema, sondern nach diesem Prinzip: Was können wir jetzt in 20 Minuten tun, damit es hier hinterher so ordentlich wie möglich aussieht?

🤯 Für vieles gilt: It’s all in my head

Den meisten Stress mache ich mir selbst. In meinem Kopf, durch meine Ansprüche, mein Overthinking, meine Annahmen. Und durch das Durchspielen sämtlicher möglicher Optionen und Varianten, wenn ich vor einer Entscheidung oder einem Problem stehe. Herrlich, was unser Kopf so alles mit uns macht… 🤪

Die Erkenntnis, dass viele Sorgen und ein großer Teil des Mental Loads nur in meinem Kopf existiert, hat ganz viel verändert - weil mir klar wurde: das muss da raus. Ich muss es irgendwo anders notieren und festhalten, damit ich in meinem Kopf wieder Ruhe und Raum für die wichtigen Dinge schaffen kann - und so bin ich zum Journaling gekommen. Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Erleichterung ein simpler „Brain Dump“ bringt: rohe Gedanken aus dem Kopf aufs Papier bringen - alleine das aufschreiben ist schon hilfreich, man muss noch nicht mal etwas damit machen. Falls du das noch nicht ausprobiert hast, lege ich dir das wirklich sehr ans Herz!

So beeinflusst dieser Grundsatz meinen Alltag:

  • Wenn ich merke, dass ich gestresst bin, versuche ich die Stressquelle eindeutig zu identifizieren und frage mich: Ist das „echt“ - oder entsteht der Stress gerade in mir und durch mich?
  • Ich schreibe die Stressquelle und meine Gedanken dazu auf - meistens wird mir dann schon klar, wie absurd das ist…
  • Ich notiere direkt darunter einen „Ersatzgedanken“, den ich bewusst stattdessen denken möchte, um mir selbst den Druck zu nehmen.

Ich hoffe, der zweite Teil hat dir genauso gut gefallen wie Teil 1 - wie schön, dass du hier in der Happy Worklife Community dabei bist!

  • Was denkst du über meine acht Grundsätze? Könnten die vielleicht auch für deinen Alltag eine Rolle spielen? Schreibe die Sätze einmal auf und notiere zu jedem drei bis vier deiner Gedanken.
  • Schaue am Ende der Woche noch einmal an, was du geschrieben hast - und ergänze es bei Bedarf!

      • Was denkst du über meine acht Grundsätze? Könnten die vielleicht auch für deinen Alltag eine Rolle spielen? Schreibe die Sätze einmal auf und notiere zu jedem drei bis vier deiner Gedanken.
      • Schaue am Ende der Woche noch einmal an, was du geschrieben hast - und ergänze es bei Bedarf!

Hier geht es zum Downloadbereich: Du findest hier alle bisher veröffentlichten PDFs thematisch sortiert zum Herunterladen. Die Dokumente liegen in “pcloud”, das ist ein Anbieter der ähnlich funktioniert wie Dropbox. Du musst nichts installieren und kein Passwort eingeben, der Link gibt die Datei frei.

Hier findest du das neue Monats-, Wochen- und Tagesplan-PDF!

Ich wünsche dir ein ganz tolles Wochenende - ich bin heute Abend auf einer Geburtstagsparty und freue mich riesig!

Liebe Grüße - wir lesen uns in sieben Tagen wieder,

Unterschrift

Du bist hier genau richtig, wenn...

...du nie genug Zeit für alles hast und dein Alltag einfach ein paar Stunden mehr bräuchte!

Hi, ich bin Kristina und ich schreibe hier über Zeitmanagement und Alltagsorganisation - aber anders, als du es gewohnt bist. Hier geht es nicht um "mehr schaffen in weniger Zeit", sondern darum, wie du bewusst mit deiner Zeit umgehen kannst und einen Alltag gestaltest, der dich zufrieden macht. Ich habe das gelernt, als mein Leben 2019 eine Vollbremsung gemacht hat.

Kristina Priller, die Autorin des Blogs sitzt auf einer Treppe.