7 Tage, 7 Fotos: Mein Wochenrückblick (16)

Zeitmanagement zwischen Plänen, die zu neuen Plänen führen - und der Suche nach perfekten Zeitpunkten

Ich finde, unser Zeitmanagement sollte „agil“ sein und sich an den ständig ändernden Alltag anpassen - das geht nur über Reflexion. Also schaue ich einmal in der Woche auf die letzten sieben Tage und deren Zeitmanagement zurück. Wenn du Lust hast, mach

Ein schwarz-weiß Portrait von Kristina Priller, der Autorin des Blogs
Kristina Priller
Lesezeit: 10 Minuten
21.4.2024
Zeitmanagement: Eine Frau in einer Regenjacke mit einem Regenschirm

Zeitmanagement-Learning der Woche: Vorsicht ist besser als Nachsicht

Die letzte Woche (und diese…) war wieder eine Vorsorge-Woche und ich möchte das gerne als kleinen Reminder nutzen: Nicht zur Vorsorge gehen spart nur auf den ersten Blick Zeit. Ich weiß, dass diese Termin nervig sind und echte Zeitfresser sein können– aber sie sind auch das beste Beispiel für den Unterschied zwischen dringend und wichtig. Also: geht zur Vorsorge!

Denn die ist wichtig, aber leider nicht dringend. Und deshalb fallen diese Dinge leider viel zu oft von unserem (sehr vollen) Tisch und werden aufgeschoben. Ohne Gesundheit ist aber alles nix - und deshalb: Packe deine Vorsorgeuntersuchungen in den Kalender - und mache dir am besten Anfang des Jahres einen wiederkehrenden Reminder, der dich an die Terminvereinbarung erinnert.

Zeitmanagement: Wartezimmerfussboden, man sieht Beine und Schuhe
Wartezimmer: Habe ich einige Zeit drin verbracht in den letzten Jahren. Und immer lieber ohne Anlass!

Planung versus Realität: Man tut Dinge immer zweimal

Stephen Covey schreibt, daassp man Dinge immer zweimal tut: Einmal in der Planung/Vorstellung und dann noch einmal in der Realität. Und es wäre doch total blöde, zweimal exakt das Gleiche zu tun?! Wenn du dich also das nächste Mal ärgerst, dass dein Plan nicht 1:1 in der Realität umsetzbar ist, dann versuche doch einmal einen anderen Blickwinkel: dass das nämlich schon die 2., verbesserte Version deines Plans ist.

Dieses Startseiten-Scribbln halbe ich letzte Woche an meine Webdesignerin Christina geschickt – weil ich noch eine andere Idee für die Startseite hatte. Und von dort aus kam mir dann NOCH eine neue Idee. Ein Plan ist immer ein super Start – und von dort aus kann man wunderbar weiterdenken.

Zeitmanagement: Man sieht ein aufgeschlagenes Notizbuch mit einem Scribble einer Webseite
So sah die Startseite in der Planungsphase aus: Ich bin sicher, jetzt sieht sie anders aus...

Mein Zeitmanagement-Trick der Woche

Woanders arbeiten, hilft mir beim Fokussieren - und das ist auch ein Grund, warum ich einmal pro Woche ins Co-Working fahre. Man limitiert die Ablenkungen um einen herum, denn:

  • der Haushalt bleibt zu Hause
  • das Fachbuch liegt auf dem Schreibtisch
  • für das andere Projekt, an dem du arbeitest, hast du die Unterlagen nicht dabei
  • du kannst unmöglich die ganze Zeit am Handy scrollen, wenn um dich herum alle konzentriert arbeiten 😂

Neben diesen wunderbaren Argumenten schätze ich aber vor allem die nette Gesellschaft, den Austausch und die Impulse, die ich hier jede Woche mitnehme - und die die Pendelzeit für mich mehr als doppelt aufwiegen. (Und ja, letzte Woche haben wir unabsichtlich den "bunte Sneaker + Punktesocken-Tag" veranstaltet!)

Zeitmanagement: Bunte Turnschuhe & gepunktete Socken im CoWorking
Great minds wear the same!

Fokuszeit: Braucht man eine Morgenroutine...

...um fokussiert in den Tag zu starten? Ich habe auf Instagram ja schon häufiger mal über meine Morgenroutine gesprochen und das Interesse ist immer groß gewesen. Vielleicht, weil wir glauben, dass man nur den perfekten Start in den Tag hinlegen muss und dann fällt der Rest von alleine an seinen Platz?

Ich glaube, es gibt nicht DIE Morgenroutine, nur Deine. Was tut dir gut? Bei mir ist es, morgens nicht so viel denken und entscheiden zu müssen und vor allem: Zeit zu haben, auch mal fünf Minuten die Wand anzustarren und sich zu fragen, welcher Wochentag heute eigentlich ist. Das klingt nur nicht so fancy wie „meditieren“ oder Goldene Milch trinken und den Sonnengruß wiederholen. ;-) Aber: was hilft, hilft – oder?

Zeitmanagement für Eltern: Eine Tasse Kaffee neben Bauklötzen
Meine Morgenroutine letzte Woche: Würfelnetze mit Bauklötzen erklären

Wöchentliche Work-Life-Balance-Gedanken

Weißt du, was meine Work-LIfe-Balance von einem auf den anderen Tag besser gemacht hat? Als ich aufgehört habe, auf den "richtigen Moment" für Dinge zu warten.

Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht – das hat mir das Aprilwetter vergangene Woche wieder eindrucksvoll vor Augen geführt. Wenn ich auf gutes Wetter gewartet hätte, wäre ich keine 400 Meter gegangen, denn es hat geschüttet wie aus Kübeln. Also: bin ich mit Schirm (und Charme, aber ohne Melone…) spazieren gegangen. Ging auch! Manchmal ist eine gute Work-Life-Balance vielleicht auch, nicht den besten Moment zu suchen und zu finden, sondern einfach bestmöglich mit den unperfekten Umständen umzugehen.

Eine Hand hält einen Regenschirm, man sieht dieFüße auf nassem Bodem
Walking in the rain - sonst müsste ich im April zu Hause bleiben.

Eltern-„Zeit“: Vorsicht vor den Feen!

Wir haben Freunde in der Eifel besucht und diese süße Feentür auf dem Weg durch den Ort gesehen – ist die nicht cool!? Beware of the fairies finde ich eine wunderschöne Erinnerung daran, sich nicht vom ersten Eindruck in die Irre führen zu lassen – denn Feen können offenbar ja auch ganz schön gefährlich sein. ;-)

Im Zeitmanagement gilt das auch: was von außen glänzt und glitzert, tut es oft auch nur von außen. Wenn du also das nächste Mal einen perfekt organisierten Menschen bewunderst, die ihren Alltag voll im Griff hat, dann denk daran: Es glitzert nur der kleine Ausschnitt, den du gerade siehst.

Eine Haustür mit einer winzig kleinen Feentür daneben
Vorsicht, bissige Feen! Auch im Zeitmanagement ist nicht alles Gold, was glitzert.

Lesen: Zeit zwischen den Zeilen

Oder eher: Nicht lesen, denn in dieser Kategorie habe ich diese Woche kein Foto für dich. (Sag' mir, wie alt du bist, ohne zu sagen, wie alt du bist... 😜) Aber einen Tipp! Ich habe aufgehört, Bücher zu Ende zu lesen. Weil ich ja schon Zeit ins Lesen investiert hatte. Oder, weil ich das Buch gekauft habe und dafür Geld ausgegeben habe. Wenn wir bereits Zeit oder andere Ressourcen in etwas investiert haben, dann neigen wir dazu "durchzuziehen", koste es, was es wolle. In diesem Fall: Zeit.

Der Fachgriff dafür lautet "Sunk Cost Fallacy" und es macht einen riesigen Unterschied, wenn man in diese Falle nicht mehr tappt.

Denn: Die Zeit und das Geld sind weg, unwiderruflich. Willst du nur deshalb noch mehr Zeit dafür hergeben? Ich nämlich auch nicht. 😉

Du bist hier genau richtig, wenn...

...du nie genug Zeit für alles hast und dein Alltag einfach ein paar Stunden mehr bräuchte!

Hi, ich bin Kristina und ich schreibe hier über Zeitmanagement und Alltagsorganisation - aber anders, als du es gewohnt bist. Hier geht es nicht um "mehr schaffen in weniger Zeit", sondern darum, wie du bewusst mit deiner Zeit umgehen kannst und einen Alltag gestaltest, der dich zufrieden macht. Ich habe das gelernt, als mein Leben 2019 eine Vollbremsung gemacht hat.

Kristina Priller, die Autorin des Blogs sitzt auf einer Treppe.