7 Tage, 7 Fotos: Mein Wochenrückblick (19)

Zeitmanagement zwischen Feier- und Brückentagen, Familienzeit, Selbstständigkeit und Bücherlisten

Ich finde, wir brauchen ein „agiles Zeitmanagement“, das nicht stehenbleibt, sondern sich kontinuierlich an unseren Alltag anpasst. Und genau deshalb schaue ich einmal pro Woche auf die letzten sieben Tage zurück und reflektiere meinen Umgang mit meiner Zeit – als Blogparade. Vielleicht hast du ja auch Lust, mitzumachen?

Ein schwarz-weiß Portrait von Kristina Priller, der Autorin des Blogs
Kristina Priller
Lesezeit: 10 Minuten
12.5.2024
Zeit für einen Familienausflug: Eine Wiese voller Gänseblümchen

Ich sitze gerade im Garten auf meiner Liege, schaue in den blauen Himmel und genieße das Vogelzwitschern und den Muttertag. Kind ist beschäftigt, Mann macht Sport und wenn ich so in mich hineinhöre, merke ich: ich bin total zufrieden. Das ist normalerweise immer ein Zeichen für eine produktive zurückliegende Woche - diesmal nicht. 😊

Zeitmanagement-Learning der Woche: Go with the flow...

Der Mai ist nicht der Freund von selbstständigen Eltern: Wieso konnte man die Feiertage nicht ein klitzekleines bisschen gleichmäßiger auf das Jahr verteilen? Wir haben außerdem hier noch mehrere Brückentage, so dass die kommende Woche tatsächlich EINZIGE komplette Schulwoche ist. Nun ist unser Kind glücklicherweise schon größer und kann sich gut selbst beschäftigen - aber halt auch nicht einen ganzen Tag.

Feiertagswochen benötigen deshalb immer eine super genaue und sehr durchdachte Planung, damit meine Selbstständigkeits-To-Do-Liste und das Elternsein irgendwie zusammen unter einen Hut passen. Diese Woche habe ich aber mal einen anderen Ansatz ausprobiert - auch, weil ich ehrlich gesagt ganz schön platt war: ich habe entschieden, am Brückentag einfach gar keine großen Arbeitsaufgaben einzuplanen. Sondern Krimskrams erledigt, liegengebliebenes Zeug abgearbeitete und alles das angepackt, was sich eben so an kleinen nervigen Aufgaben nebenbei ansammelt.

Und: das hat fantastisch funktioniert. So sehr, dass ich mir überlege, meine Wochenplanung umzustellen und jede Woche einen "Nervigen Krimskrams"-Tag fest einzuführen. Denn das hat dann wiederum meinen Samstag so freigeschaufelt, dass ich zwei Stunden sehr fokussiert Texte geschrieben habe.

Blick in die Baumkronen
Auch Zeitmanagement: Dinge nehmen, wie sie eben sind.

Meine Planung versus die Realität: Läuft.

Mein Zeitmanagement hat diese Woche gut gepasst - weil ich meine Planung an die Woche angepasst habe. Und die Erkenntnis ist wirklich immer wieder: Wir können nicht passend machen, was nicht passt. Wir können nur unseren Anspruch und die Liste der Aufgaben anpassen an die Zeit, die wir zur Verfügung haben. Zeit lässt sich nicht ausdehnen, egal wie gerne wir das möchten.

Blick auf einen überschwemmten Waldweg
Hir lief es nicht nach Plan: Umdrehen hätte +5km bedeutet - also musste ich mittendurch. 😂

Mein Zeitmanagement-Trick der Woche

Ich bin wieder "back im Mealprep-Game"! Und fasziniert, wieviel Zeit und Mental Load es spart, wenn man sich ein- oder zweimal pro Woche in die Küche stellt und Dinge vorbereitet. Wobei ich einschränken muss, dass ich keine vollständigen Mahlzeiten vorbereite. Ich habe nämlich keine Lust, viermal das gleiche zu essen - und meine Familie sicherlich auch nicht. Deshalb bereite ich nur die Zutaten für Mahlzeiten vor: Ich schnippele Gemüse und packe es in Boxen in den Kühlschrank, bereite Salatdressing vor und mache immer abends mein Frühstück für den nächsten Tag fertig.

Wir kochen abends warm und sind mittlerweile unter der Woche komplett zum "Frei-Nase"-Kochen übergegangen. Das bedeutet, wir kochen keine Rezepte, sondern es gibt Gemüsepfanne/Ofengemüse in den verschiedensten Kombinationen und abwechslungsreich gewürzt mit Kartoffeln/Reis/Nudeln/CousCous/Polenta/Quinoa/Bulgur und einer Eiweißbeilage wie zB Eier, Fisch, Fleisch (für die Nicht-Veggies der Familie) oder eben Linsen, Tofu, Kichererbsen, Bohnen usw. Das bedeutet: Wir können abends immer noch spontan entscheiden, worauf wir Lust haben, weil wir die vorbereiteten Komponenten flexibel miteinander kombinieren können.

Ein Blech voller Ofengemüse
Zeitmanagement-Trick MealPrep: Spart Zeit und die ständige Frage "Was kochen wir heute?"

Fokuszeit: Where focus goes, energy flows!

Wir können uns nur auf eine begrenzte Anzahl an Dingen fokussieren. 10 Dinge im Fokus zu haben, ist unmöglich - und deshalb ist bei mir in den letzten Monaten das Thema Bewegung & Ernährung irgendwie vom Tisch gerutscht. Langsam, aber sicher. Weil immer so viele andere Themen wichtig waren - und weil Instagram sich ab Herbst 2023 zu so einem krassen Zeiträuber entwickelt hat, bei dem ich immer noch ein bißchen mehr gemacht habe und noch ein bißchen mehr.

Für mich ist Ernährung & Bewegung ja aber nicht nur eine Frage von Kleidergröße & Bikinibody - sondern es geht um viel mehr. Und deshalb hat das Thema nun auch wieder mehr Priorität in meinem Alltag. Prioritäten haben bedeutet aber übrigens immer auch: andere Dinge NICHT machen. Deshalb gibt es weiterhin keinen Insta-Content von mir. Aber Ende Mai könnt ihr dann diesen Blog lesen - und darauf freue ich mich schon sehr!

Eine Schale Müsli mit Obst
Zeitmanagement-Fokus auf gesunder Ernährung

Wöchentliche Work-Life-Balance-Gedanken

Work-Life-Balance, ich mag das Wort ja eigentlich gar nicht. Weil ich finde, dass man Äpfel und Birnen miteinander vergleicht und dabei den Schwarzen Peter immer in Richtung "Work" schiebt. Habe ich auf Instagram schon häufiger drüber gesprochen und ich glaube, hier schreibe ich dazu auch nochmal einen Text.

Nun aber zu meinem Lebens-Arbeits-Mix in dieser Woche: Es wird sicherlich niemanden überraschen, dass es auch hier einen Effekt gibt, der mit meiner Instagram-Abstinenz zusammenhängt. Die Ausgewogenheit und Zufriedenheit im eigenen Alltag lässt sich nämlich sehr viel einfacher herstellen, wenn man einen großen Zeiträuber aus der Gleichung herausnimmt - dann ist nämlich auf einmal wieder Zeit da, die man verteilen kann und man rennt nicht permanent der eigenen Vorstellung von einem ausgewogenen Tag hinterher.

Wenn Work-Life-Balance zum Stressfaktor wird, weil du Zeit für dich als weitere Aufgabe in einen ohnehin schon viel zu vollen Tag quetschst, dann brauchst du weniger - nicht mehr von irgendetwas. Hat eine Weile gedauert, bis ich das verstanden hatte. (Und ich vergesse es zwischendurch auch immer mal wieder...😉)

Gartenliege mit Buch
Ich lese nicht nur Zeitmanagement-Bücher. 😜 (Aber viele...)

Eltern-„Zeit“: das sagt einem auch keiner vorher!

In den ersten Jahren mit Kind habe ich mich ehrlich gesagt ständig gefragt, ob man jemals wieder selbstbestimmter mit seiner Zeit umgehen kann. Wenn der Takt des Alltags zu 100% von einem kleinen Wesen bestimmt wird, erscheint das meilenweit weg. Aber: auf einmal geht es dann ganz schnell. Mit der stärker werdenden Unabhängigkeit des Nachwuchses kommt auch die eigene Zeitfreiheit zurück, und zwar genauso wie Kinder wachsen: in großen Schüben und nicht linear.

Bei uns wurde in der letzten Woche aus "nein, ihr sollt nicht weggehen" plötzlich "ich bin ganz gerne allein zu Hause". Das sagt einem wirklich keiner vorher. 😉

Eine winzige Leihbibliothek
Zeit für eine Radtour: Fundstück unterwegs

Lesen: Zeit zwischen den Zeilen

Braucht Lesen Zeitmanagement? Ich habe letzte Woche eine Leseliste angelegt. Habe mich ewig dagegen gewehrt, weil ich finde, dass weder die Zahl der Bücher noch die Zahl der Seiten irgendetwas darüber aussagt, ob das gut verbrachte Zeit ist. Aber ich habe bei mir in den letzten Wochen das Phänomen des Lese-Hoppings bemerkt - und das gefällt mir nicht.

Was meine ich mit Lese-Hopping? Als ich meine Social Media-Zeit so stark heruntergefahren habe, habe ich gemerkt, dass der Konsum von 60-Sekunden-Contenthäppchen sich tatsächlich auf meine Konzentrationsfähigkeit ausgewirkt hat, was die Lektüre von Texten anging. (Interessanterweise nur dabei, beim Schreiben konnte ich trotzdem Stunden in den Flow versinken!) Mein Kopf schrie permanent nach Abwechselung und Veränderung - und weil das Handy keine Option war, habe ich fünf Bücher parallel gelesen.

Es hat ein paar Tage gebraucht, bis ich realisiert habe, was ich da mache: Instagram-Feed in Bücherform, Lesen im Eichhörnchen-Modus. 🐿️ Also habe ich mir eine Lösung überlegt: ich lese immer die zwei obersten Bücher meiner Leseliste parallel. Das nächste auf der Liste fange ich erst an, wenn ich eins beendet oder zur Seite gelegte habe, weil es mir doch nicht gefällt. Mal sehen, wie das funktioniert.

Bild eines gedeckten Tisches
"Nutzlos, nach dem Hausherrn zu rufen. Die Chefin hat hier das Sagen."

Das Bild steht hier in keinem Zusammenhang zum Text. Ich liebe nur dieses Schild in einem unserer Lieblingsrestaurants. 😊

Hier findest du den Zeitmanagement-Wochenrückblick der letzten Woche!

Kennst du eigentlich schon meinen Newsletter "Happy Zeithacks"? Immer Dienstags verschicke ich einen pragmatischen Zeithack, mit dem du mit deiner Zeit im Alltag bewusster umgehen kannst!

Du bist hier genau richtig, wenn...

...du nie genug Zeit für alles hast und dein Alltag einfach ein paar Stunden mehr bräuchte!

Hi, ich bin Kristina und ich schreibe hier über Zeitmanagement und Alltagsorganisation - aber anders, als du es gewohnt bist. Hier geht es nicht um "mehr schaffen in weniger Zeit", sondern darum, wie du bewusst mit deiner Zeit umgehen kannst und einen Alltag gestaltest, der dich zufrieden macht. Ich habe das gelernt, als mein Leben 2019 eine Vollbremsung gemacht hat.

Kristina Priller, die Autorin des Blogs sitzt auf einer Treppe.