7 Tage, 7 Fotos: Mein Wochenrückblick (17)

Mein Zeitmanagement: Wofür ich alles so Zeit habe und was einem vorher keiner sagt, wenn man Eltern wird

Ich lebe und empfehle „agiles Zeitmanagement“, das nicht stehenbleibt, sondern sich kontinuierlich verändert. Und genau deshalb schaue ich einmal pro Woche auf die letzten sieben Tage zurück – als Blogparade. Vielleicht hast du ja auch Lust, mitzumachen?

Ein schwarz-weiß Portrait von Kristina Priller, der Autorin des Blogs
Kristina Priller
Lesezeit: 10 Minuten
29.4.2024
Ein Stapel voller gefällter Bäume

Zeitmanagement-Learning der Woche: Dafür habe ich keine Zeit….

Doch, hast du. Ok, ich gebe zu – wir haben nicht alle gleich viel Zeit. Eine alleinerziehende Mutter mit vier Kindern hat zwar auch 24 Stunden, aber ungleich viel mehr zu tun als eine alleinlebende Frau ohne Kinder. Trotzdem: wir sagen so oft, dass wir für Dinge keine Zeit haben – meist mit einem sehnsuchtsvollen Unterton, der deutlich macht: Aber ich würde dieses oder jenes so gerne tun.

Ich habe das letzte Woche übers Nägel lackieren gesagt. „Irgendwie habe ich gar keine Zeit mehr, mir die Nägel zu lackieren“ – und dann habe ich direkt selbst zurecht gewiesen. Natürlich habe ich dafür Zeit. Ich surfe ja auch fast zwei Stunden jeden Tag durch die sozialen Medien, da werden sich schon 10 Minuten abknappsen lassen. Und das habe ich dann gemacht – und gleichzeitig meine „Scrollzeit“ per App begrenzt. Denn ich WILL lieber Zeit haben für schöne Dinge, als meine Zeit mit Content-Fast-Food zu verbringen.

Foto einer Hand mit blauem Nagellack
Blau, blau, blau ist alles, was ich hab. 😂

Meine Planung versus die Realität: Was für eine schöne Woche!

Eine Woche, in der alles gepasst hat. Ich habe Dinge geschafft – also, auch tatsächlich die, die ich mir vorgenommen hatte! ;-) Meine Social Media Abwesenheit hat sich nun auch auf das eigene „Konsumieren“ ausgeweitet und ich merke einen echt krassen Effekt: ich habe so viel mehr Zeit für meine anderen Aufgaben. Und für schöne Dinge! Deshalb führten alle meine Morgenrunde diese Woche wieder am See entlang – die „landschaftlich schöne Strecke“, was in meiner Familie eine andere Formulierung für „völlig unverhältnismäßig langer Umweg“ ist…

Foto eines ruhigen Sees
Mein Happy Place

Mein Zeitmanagement-Trick der Woche…

Beim Vorbereiten von privaten Festen zählt vor allem eines:

Nein, keine Liste.

Auch nicht das verteilen von Aufgaben.

Auch nicht, den eigenen Perfektionismus abzulegen.

Sondern: Das Angenehme mit dem nützlichen verbinden! Haben wir diese Woche gemacht, denn wir feiern bald Erstkommunion und haben dafür eine kleine Weinprobe zu Hause improvisiert. Wenn mir dann jemand die Aspirin anreichen könnte…? Danke.

Zwei Weingläser, in die gerade eingegossen wird
Wir hatten keine Wahl, es stand auf der To Do-Liste!! 😜

Fokuszeit: Where focus goes, energy flows!

…muss nicht immer nur am Schreibtisch stattfinden! Ich habe auf meinen Morgenrunden oft die allerbesten Ideen und denke sehr gerne auf Themen herum. Als ich an diesem Holzstapel vorbeigelaufen bin, hatte ich einen krassen AHA-Moment! Weißt du, warum Social Media so ein krasser Zeitfresser geworden ist? Wegen des Videocontents. Ich kann ein Video nicht „scannen“ und das wichtigste für mich erfassen – so wie es das mit einem Text mache. (Zum Beispiel hier: vielleicht liest du nur die Abschnitte, die dich besonders interessieren?) Ich muss es von Anfang bis Ende schauen – auch wenn mich vielleicht nur die 30 Sekunden in der Mitte interessieren. Was für eine immense Zeitverschwendung.

Ein Stapel gefällter Bäume
Beim Lesen sieht man alles auf einen Blick, in einem Video nie.

Wöchentliche Work-Life-Balance-Gedanken

Seit ich nicht mehr zwischen Work und Life trenne, sondern eher unterscheide, was mich Energie kostet und was mir welche zurückgibt, funktioniert mein Zeitmanagement besser. Dieses Bild habe ich gerade aufgenommen, das ist meine Time Tracking-Übersicht von Montag. Blau/grün sind meine „Auflade-Aufgaben“ – rot sind die Akku-Leersauger. Mit solchen Übersichten schaffe ich eine andere Art der Balance in meinen Tagen.

Ein Notizbuch mit vielen PostIts
Ich liebe es, mit Post-Its zu arbeiten! So vielseitig.

Eltern-„Zeit“: das sagt einem auch keiner vorher!

Ich nenne dieses Still-Leben „Kaffee an Mathe-Aufgaben“, meine Lieblingsbeschäftigung. Ja, ich dachte, ich hätte mir einen Job gesucht, bei dem man kein Mathe mehr braucht. Und ich dachte, ich hätte mich damals gegen den Lehrer-Job entschieden. Den Mama-Job hatte ich dabei leider ausgeblendet. 😂

Eine Kaffeetasche auf einem Esstisch
Wer mir sagt, dass Care-Arbeit keine Arbeit ist, fliegt raus. Oder darf die nächsten Mathe-Hausaufgaben betreuen.

Lesen: Zeit zwischen den Zeilen

Gerade habe ich so viele schöne Bücher, dass ich tatsächlich mehrere parallel lese. Dieses hier ist wirklich sehr extrem, muss ich zugeben – aber: ich denke über viele Thesen schon ziemlich lange nach. Und das macht doch eigentlich ein gutes Buch aus, oder? Ich mag die Frage, die sich durch alle bisher von mir gelesenen Kapitel durchzieht: Was (oder eher wer!) ist auf Social Media eigentlich das Produkt, das verkauft wird? Und wer verdient daran? (Nein, letzteres sind nicht Content Creator und die Nutzer:innen der Plattform…) Ich stimme nicht allen Thesen zu, aber es ist wirklich gutes „Food for thought“.

Ein Buch vor einem großen Bücherregal
Ob ich es lösche: ich glaube nicht - aber die Gedanken sind spannend.

Hier findest du den Zeitmanagement-Wochenrückblick der letzten Woche!

Du bist hier genau richtig, wenn...

...du nie genug Zeit für alles hast und dein Alltag einfach ein paar Stunden mehr bräuchte!

Hi, ich bin Kristina und ich schreibe hier über Zeitmanagement und Alltagsorganisation - aber anders, als du es gewohnt bist. Hier geht es nicht um "mehr schaffen in weniger Zeit", sondern darum, wie du bewusst mit deiner Zeit umgehen kannst und einen Alltag gestaltest, der dich zufrieden macht. Ich habe das gelernt, als mein Leben 2019 eine Vollbremsung gemacht hat.

Kristina Priller, die Autorin des Blogs sitzt auf einer Treppe.